Fahrt auf der Donau bis zum Delta 2005

Auch über diese wunderschöne Flussfahrt, die uns von Passau zum Delta der Donau und zurück führte, ist ein Tagebuch entstanden.

17.5.: Mit schwerem Gepäck fahren wir um 8.03 mit der S2 nach Zürich, dort nehmen wir den Eurocity nach München. Nach einer Zwischenverpflegung (scharf!) fahren wir weiter nach Passau, dem Ausgangspunkt unserer 19tägigen Donaufahrt. Ein Taxi bringt uns zum Hotel Altstadt, welches unmittelbar an der Anlegestelle der Flusskreuzfahrtschiffe liegt. Wir geniessen ein hervorragendes Nachtessen, nachher ist Schlafen angesagt.

18.5.: Regen, Regen und noch einmal Regen, das ist die Situation am Morgen in Passau, trotzdem gehen wir shoppen. Meine angeblich wasserdichte Jacke erweist sich als Durchnässer, deshalb erstehe ich bei Woolworth eine neue für sage und schreibe €17.50, und die ist wirklich dicht. Bei dieser Gelegenheit kaufe ich gleich noch einen neuen elektrischen Rasierapparat (der alte reisst mehr aus als abzuschneiden). Bevor wir im Hotel einen kurzen Imbiss einnehmen, bringen wir noch das Gepäck zur Viking Star, die nur wenige Meter vom Hotel entfernt liegt, damit sind wir die Bagage los. Um 14.00 können wir einchecken, beziehen unsere grosszügige Kabine und richten uns ein (auspacken etc.). Die Tischeinteilung ist bereits gemacht, die sechs Schweizer auf dieser Reise hat man an einen Tisch gesetzt, die Ehepaare Müller und Heim (später werden wir sie Lilly, Hanspeter, Hilde und Rolf nennen) sind unsere Tischnachbarn. Um 18.00 laufen wir aus und nehmen Kurs zum Schwarzen Meer. Nach dem hervorragenden Nachtessen genehmigen wir uns noch einen Schlummertrunk in der Lounge, dazu erledigen wir noch die Anmeldungen für die ersten vier Ausflüge und gehen dann schlafen.

19.5.: Nach einer ruhigen Nacht erreichen wir Melk, wir haben uns für die Besichtigung des Stifts angemeldet. Ursprünglich Residenz der Babenberger, die damalige österreichische Fürstenfamilie, wurde es im Jahre 1089 unter Leopold dem II. zu einem Benediktinerstift. Die Stiftskirche am Tor zur Wachau ist eine der wichtigsten Barockbauten Europas und gehört heute zum Weltkulturerbe der UNESCO. Mehrmals zerstört, stammt die
heutige Architektur aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts. Jakob Prandtauer, ein junger Baumeister aus Tirol, schuf das Gebäude zwischen 1701 und 1726. Wir kommen in den Genuss einer ausgezeichneten Führung, von der Terrasse vor der Kirche haben wir einen atemberaubenden Blick über das sich gen Osten erstreckende Donautal. Am Nachmittag geht die Fahrt weiter durch die Wachau, vorbei an so berühmten Orten wie Dürnstein und Krems . Nach einem technischen Stop in Wien (ohne Ausstieg) erholen wir uns bei einem wiederum hervorragenden Nachtessen, genehmigen uns einen Schlummertrunk und sinken todmüde ins Bett.

20.5.: Unser nächstes Ziel, Budapest, erreichen wir am Morgen früh, angesagt ist eine Stadtrundfahrt sowohl auf der Pester- als auch auf der Budaerseite. Bis 1873 existierte Budapest noch nicht. Buda und Obuda auf dem Westufer und Pest auf dem Ostufer waren getrennte Städte, und bis zum Bau der Hängebrücke verbanden nur Fähren die beiden Ufer. Es ist überzeugend gelungen, einen Flussraum aktiv in ein Stadtgebilde einzubinden. Buda, die Burgstadt, und Pest, die Flächenstadt, haben jede ihren eigenen Charakter entwickelt und damit ein eigenes Gesicht zum Fluss hin gewandt. Von einer sehr guten Führerin erfahren wir vieles über die Geschichte, aber auch über den heutigen Alltag, die Menschen und ihre Probleme und Sorgen. Wir steigen am Heldenplatz und auf dem Schlosshügel aus. Nach dem Mittagessen auf dem Schiff schlendern Bea und ich allein in die grosse Einkaufshalle und durch die Flaniermeile „Váci Utca“, wo wir eine Eule und eine Ledertasche erstehen. Nach dem Nachtessen geniessen wir ungarische Volksmusik in der Lounge, mit sehr feinem Geigenspiel, imponierend ist die Interpretation des "Dritten Mannes". Der Kapitän überrascht uns mit einer feinen Geste: beim Verlassen von Budapest fährt er noch einmal ein paar hundert Meter stromaufwärts, damit wir die fantastische nächtliche Silhouette von Budapest noch einmal geniessen können. Dann gleitet das Schiff durch die Nacht und wir ergeben uns unseren Träumen.

21.5.: Früh am Morgen erreichen wir Mohaçs, Ausgangspunkt für unsere Führung durch Pécs, eine Stadt mit mediterranem Charakter und interessantem Altstadtkern. Wir haben es mit einer humorvollen Reiseführerin zu tun, die uns mit stimmigen Einlagen bei guter Laune hält. Nach Schluss des offiziellen Teils schlendern Bea und ich noch durch die Fussgängerzone und genehmigen uns ein Eis. Nachher fahren wir zurück zum Schiff, geniessen das Mittagessen und die vorüberziehende unberührte Landschaft, nur Wälder, Wälder, sonst nichts. Unterwegs müssen wir einen Stop für die serbisch-montenegrinische Einreisekontrolle einschalten. Das ist ein Schauspiel: Der Kapitän und der Zahlmeister verlassen mit Akten und einem Metallkoffer, in dem sich alle Pässe befinden, das Schiff, um den Grenzbeamten, die sich ein paar hundert Meter entfernt aufhalten, die Ehre anzutun. Beide kehren nach längerer Zeit zurück, ohne Koffer. Der Kapitän verlässt das Schiff noch einmal mit einem Papier und kehrt wieder zurück. Jetzt beginnt das Warten, endlich kommt irgend ein Arbeiter mit dem Koffer zurück, wir denken, das war’s, denkste, die Zollbehörden verlangen eine Gesichtskontrolle, jeder Passagier hat seinen Pass an der Rezeption abzuholen und durch die Bibliothek zu laufen, wo die Beamten sitzen und kontrollieren. Endlich geht es dann weiter, nach dem üppigen Nachtessen und vor dem Zubettgehen machen wir noch einen Zwischenstopp in der Lounge zum Schlummertrunk mit unseren Tischnachbarn.

22.5.: Heute steht ein ganzer Tag Flussfahrt auf dem Programm, mit ständig wechselnder Landschaft. Vor dem Mittagessen, oh Schreck, noch die serbische Ausreisekontrolle mit dem gleichen Theater, aber diesmal Gesichtskontrolle in der Kabine, aus meiner Sicht reine Schikane, aber was soll’s. Vor dem Mittagessen befassen wir uns noch mit einem Quiz mit geistigem Tiefgang, keine Allerweltsfragen, die man raten kann. Den Nachmittag benützen wir zum „sünnele“ auf dem Oberdeck und lassen die Landschaft an uns vorüberziehen. Gegen 20.00 Uhr erfolgt die interessante Passage des zweistufigen Schleusenkomplexes “Eisernes Tor 1“, in der mittleren Stufe treffen wir auf einen Frachter auf dem Weg stromaufwärts. Nach dem Nachtessen verfolgen wir in der Lounge die Auflösung des Quiz, von 20 Fragen habe ich drei falsch beantwortet, das sind 20% und ich bin nicht zufrieden mit mir. Deshalb fällt der Schlummertrunk auch etwas heftiger aus als sonst. Gegen 23.30 erreichen wir Turnu Severin, unseren nächsten Stopp. Damit wird es auch Zeit, die Kabine aufzusuchen.

23.5.: Heute sind wir mehr oder weniger ausgeschlafen, da wir auf den Ausflug in Turnu Severin verzichten und die kleine Stadt auf eigene Faust erkunden. Auffallend sicht- und spürbar ist die grosse Armut, die hier herrscht. Beispiel: wir besuchen ein grosses, modernes vierstöckiges Warenhaus, es gibt alles zu kaufen, aber es fehlen die Kunden, wir sind fast die einzigen. Um 11.30 Uhr laufen wir aus, um 12.30 Uhr ist Mittagessen angesagt. Gegen 14.30 Uhr passieren wir den Schleusenkomplex „Eisernes Tor 2“, dieser Komplex wirkt nicht so imposant wie der 1. Heute genehmigen wir uns ausnahmsweise einen Mittagsschlaf, gefolgt vom üblichen Ritual, was da sind: Informationen, Nachtessen und Schlummertrunk, dann Nachtruhe.

24.5.: Der heutige Tag (wir liegen im übrigen in Giurgiu, einer rumänischen Stadt mit etwa 70'000 Einwohner) wird ganz im Zeichen stehen von zwei Schlagwörtern: Grössenwahn und Gegensätze. Doch der Reihe nach: Der Tag beginnt wie üblich mit einem Frühstück vom reichhaltigen Buffet, anschliessend schiffen wir aus und besteigen den Car für die Fahrt nach Bukarest. Zuerst passieren wir nur landwirtschaftliche Gegenden, begegnen vielen Pferde- und Eselskarren und verlassenen Kolchosen. In Bukarest selbst beginnen wir mit der Patriarchenkirche, eines der wenigen historischen Gebäude, das vor der Zerstörung im 2. Weltkrieg verschont blieb. Anschliessend bummeln wir durch ein Dorfmuseum mit alten, traditionellen Häusern. In den Jahren 1977 bis 1987 liess der grössenwahnsinnige rumänische Präsident Nicolae Ceausescu viele Gebäude entfernen, um Platz für seine neue geplante Stadt zu schaffen. Unter anderem entstand der Volkspalast, der mit seiner Grösse von 365'000 m2 alle Gebäude Europas übertrumpfen sollte. Für den Bau wurden u.a. 11 Eisenbahnzüge Marmor aus den Karpaten herbeigeschafft. Der Palast ist heute zu 80% fertiggestellt und es wird auch nach der Aera Ceausescu munter weitergebaut. Auf der Fahrt zurück zum Schiff passieren wir ein weiteres Mahnmal Ceausescus, das grösste Loch von Bukarest. Ursprünglich sollte hier ein künstlicher See entstehen, nach der Aushebung der Grube stellten die Ingenieure aber fest, dass die Dämme dem enormen Wasserdruck nie standhalten würden. Deshalb sollte hier als Ersatz der grösste Sportpalast Europas entstehen, dazu kam es aber nicht mehr. Ein weiteres wahnwitziges Projekt von Ceausescu war der Bau eines Kanals von der Donau bis nach Bukarest, dort sollte der grösste Binnenhafen Europas entstehen. Auch dieser Bau wurde begonnen, aber nie zu Ende geführt. Dank unserer hervorragenden lokalen Reiseleiterin, die uns auch die weniger schönen Seiten Bukarests nicht vorenthielt, haben wir sehr viel Interessantes über Stadt, Land und Leute erfahren. Um 19.00, während dem Nachtessen, legen wir in Giurgiu ab Richtung Delta. Was noch folgte? Ach ja, der Schlummertrunk vor der grossen Nachtruhe.

25.5.: Heute frühstücken wir kurz vor 8 Uhr, da eine Bootsfahrt ins Donaudelta angesagt ist. Bevor Europas zweitlängster Fluss, mit einer Gesamtlänge von 2888 km, seine Reise zum Schwarzen Meer beendet, durchfliesst er das Donaudelta. Ab Kilometer 79 beginnt das Delta mit seinen drei Hauptarmen, den St. Georgs-Arm, den Kilia-Arm und den Sulina-Arm. Während wir frühstücken, legen wir bei km 35 hinter Tulcea an die Swiss Gloria an, der wir auf der Reise schon einige Male begegnet sind, und steigen auf ein kleineres Schiff um, dass uns während gut vier Stunden durch die Seitenarme des Deltas führt. Infolge des Hochwassers (z.Zt. 3 m über Normalpegel) und des verspäteten Sommers ist die Vogelvielfalt noch nicht sehr gross, aber trotzdem wird die Fahrt zu einem Erlebnis, ohne genaue Kenntnisse würde man sich in diesem Wirrwar von Wasserarmen nach kurzer Zeit gnadenlos verirren. Bei der Rückkehr zum Schiff stellen wir fest, dass sich in der Zwischenzeit noch die Viktoria zu uns gesellt hat, so dass die Viking Star nun im Sandwich ist. Alle drei Schiffe verlassen aber gleichzeitig die Anlegestelle km 35, nachdem dies unser Wendepunkt war, fahren wir ab heute wieder stromaufwärts. Das Mittagessen bildet den Abschluss der morgendlichen Erlebnisfahrt. Nach einem Bier auf dem Oberdeck entfliehen wir der grossen Hitze und verziehen uns in die Kabine, um ein bisschen zu dösen. Um 18.30 empfangen wir in der Lounge die neuesten Informationen, begleitet von einem Aperitif. Das Nachtessen mit der weiterhin exzellenten Bedienung durch Rita und Sebastian ist wie immer ein Genuss, während des Essens passieren wir eine ukrainische Hafenstadt, nachher den zweitgrössten Hafen von Rumänien namens Galati (der grösste ist Giurgiu). Nach dem Essen entern wir kurz auf das Sonnendeck, um die milde Nachtluft zu geniessen, dann geht Bea ins Bett und ich zu den zwei obligatorischen Avernas mit Eis.

26.5.: Morgens legen wir in Cernovoda an, hier beginnt der für den Gütertransport wichtige Kanal von der Donau zum Schwarzen Meer. Nach dem Morgenessen besteigen wir den Car und fahren Richtung Mamaia, wieder an Bord auch Donna, unsere Reiseleiterin aus Bukarest, deshalb bekommen wir wieder viele interessante Infos zu hören. Im Hotel Savoy in Mamaia gibt’s Kaffee, die Fluten des Schwarzen Meeres umspülen unsere Füsse. Nachher besuchen wir das archäologische Museum in Konstanza. Im Altertum war Konstanza eine griechische Stadt und hiess Tomis. Die Römer gaben der Stadt den Namen Constantiana, benannt nach dem Kaiser Constantine (306 – 377 n.Chr.), der die Stadt befestigte, die Strassen pflastern und die Thermalbäder mit reichen Mosaiken entstehen liess. Sie ist heute die zweitgrösste Stadt Rumäniens. Nach der Besichtigung des römischen Mosaiks und der Patriarchenkirche des Metropoliten von Konstanza verweilen wir bei einem mehr oder weniger geniessbaren Mittagessen, anschliessend flanieren wir eine Stunde in der Fussgängerzone, wo wir noch Schuhe für Bea erstehen. Später fahren wir zurück nach Cernovoda, auf dem Steg zum Schiff verabschiedet sich meine Breitling-Mütze, ein kräftiger Windstoss lässt sie in die Donau fliegen und jetzt schwimmt sie Richtung Tulcea und Schwarzes Meer. Nach dem Nachtessen holen wir uns noch etwas frische Luft auf dem Sonnendeck, genehmigen uns den Schlummertrunk und dann ab ins Bett.

27.5.: Heute legen wir in Rousse (Bulgarien) an, wir lassen den Ausflug aus und gönnen uns ein paar ruhige Stunden an Bord, und zwar den ganzen Tag, vor allem auch deshalb, weil es den ganzen Nachmittag immer wieder wie aus Kübeln schüttet. Am Abend das übliche Ritual: nach dem Nachtessen Schlummertrunk in der Lounge, begleitet von bulgarischer Folklore. Um 24.00 verlassen wir Rousse mit Kurs auf Nikopole.

28.5.: Um 08.00 Uhr legen wir in Somovit an, die Teilnehmer des Ganztagesausfluges nach Pleven verlassen das Schiff, wir fahren weiter nach Orjachovo, wo wir später die Ausflügler wieder an Bord nehmen werden, zum Mittagessen verbleiben noch 35 Passagiere, den Nachmittag verbringen wir mit Lesen und „sünnele“ auf Oberdeck, Erholung pur, das gehört auch zu den Ferien. Um 17.30 verlassen wir Orjachovo Richtung Belgrad. Während des Nachtessens geraten wir in ein fürchterliches Gewitter, von dem uns der Kapitän später erzählen wird, dass ihm dieses während rund zwanzig Minuten echte Probleme bereitet habe, weil infolge des starken Hagels das Radar ausfiel. Das Wetter beruhigt sich später wieder, so dass wir unbesorgt den Schlummertrunk in der Lounge geniessen können, nachher wird geschlafen.

29.5.: Heute ist ganzer Tag Flussfahrt, am Morgen steht Balkan-Snack auf dem Programm. Am Nachmittag haben wir Gelegenheit, das Steuerhaus zu besichtigen, Kapitän Jurij Tolkacev gibt uns Einblick in die Geheimnisse der Instrumente und Hebel. Anschliessend beteiligen wir uns an einem Pferderennen auf dem Sonnendeck, Mitglieder der Crew sind die Pferde, man kann mit Einsatz wetten, mittels Würfeln wird zuerst das Pferd bestimmt, dass im abgesteckten Feld vorrücken darf, ein Passagier, der auf dieses Pferd gesetzt hat, würfelt dann die Anzahl Felder, die das Pferd vorrücken darf. Ich habe auf die einzige teilnehmende Kuh gesetzt, die am Anfang weit voraus ist, dann aber am Schluss knapp nicht gewinnt. Nachtessen und Schlummertrunk beschliessen diesen beschaulichen Tag.

30.5.: Um 8.00 legen wir in Belgrad an, wir beteiligen uns an der Stadtrundfahrt. Wir besichtigen zuerst eine alte Festung und fahren dann mit dem Car durch die Stadt. An vielen Stellen zeigen sich noch Spuren der Bombardierung durch die Alliierten im Jahr 1999. Nach dem Mittagessen bummeln wir allein durch die Fussgängerzone, frönen dem „lädele“, setzen uns ins Boulevard-Café und sehen dem bunten Treiben zu, auf einen Nenner gebracht: wir geniessen es ganz einfach, und das bei schönem und warmem Wetter. Am Abend gewinne ich aus lauter Zufall ein Musik-Quiz und werde dadurch glücklicher Besitzer einer Flasche „Chlöpfmoscht“. Die Nacht verbringen wir auf dem Schiff.

31.5.: Um 08.00 verlassen wir Belgrad donauaufwärts und legen gegen 14.00 in Novi Sad an. Wir machen einen Ruhetag und bummeln auf eigene Faust durch die Stadt, die eine schöne Fussgängerzone mit vielen Läden hat. Um dem Leser einen Eindruck zu geben, was ihn an Kulinarischem auf diesem Schiff erwartet, hier Mittag- und Abendessen an diesem Tag:

Mittag
Gemischter Salatteller mit Dressing und Garnitur Spinatrahmsuppe mit Crème fraîche
Truthahn-Medaillon mit Ananas, Schinken und Käse überbacken, Zucchinifächer und Rotwein-Risotto
oder
Cevapcici mit Letscho und frittierten Kartoffeln (serbische Spezialität)

Abend
Schellfisch-Mousse im Brokkolimantel an Sauce von Flusskrebsen
oder
Tomaten-Mozzarella-Törtchen und Pesto
Kartoffelsuppe nach Rezept der Wikinger
oder
Fisch-Bouillon mit Gemüse-Brunoises
Grönland-Heilbuttfilet im Strudelteigblatt, Sauce Hollandaise, Brokkoli-Gemüse und Wildreis
oder
Hirschgulasch in Wacholderrahmsauce mit Pilzen, Glasierte Maronen, Speck-Rosenkohl und Serviettenknödel
Helles und dunkles Schokoladen-Mousse mit Eierlikör
oder
Pfirsich-Eisbecher

Gegen 22.00 legen wir in Novi Sad ab und setzen unsere Reise Richtung Passau fort.

1.6.: Wir sind den ganzen Tag auf dem Fluss, die Fahrt wird nur unterbrochen von der serbischen Zollkontrolle, diesmal geht aber alles ein bisschen schneller. Liegt es vielleicht daran, dass wir auf der Rückfahrt Halt in Belgrad gemacht und doch ein paar gute Euros in Serbien liegengelassen haben? Nach einem gemütlichen Nachtessen geht’s noch zum obligaten Schlummertrunk und dann ab in die „Kiste“.

2.6.: Auch heute bleiben wir an Bord, während einige Gäste in Budapest den Ausflug zum Donauknie mit Szentendre, Visegrad und Esztergom mitmachen. Wir geniessen die Fahrt auf dem halbleeren Schiff und können eine Landschaft bewundern, die wir vor bald drei Wochen in der Nacht passiert haben. Jetzt steht uns als letzter Höhepunkt noch Wien bevor.

3.6.: Um 7.00 Uhr in der Frühe legen wir in Wien an, da Bea und ich diese Stadt schon sehr gut kennen, verzichten wir auf die Stadtrundfahrt und gehen auf eigene Faust „bummeln“. Das Mittagessen genehmigen wir uns unterwegs, nach der Rückkehr auf das Schiff ruhen wir noch ein wenig, bevor wir ein ausnahmsweise stressiges Abendessen zu uns nehmen. Stressig deshalb, weil wir gegen 19.30 abgeholt werden. Wir besuchen ein Konzert des Wiener Residenzorchesters im Palais Auersperg. Wir sind begeistert und kehren in guter Stimmung aufs Schiff zurück, wo jetzt nur noch der obligate Schlummerbecher auf dem Programm steht.

4.6.: Heute ist der letzte Tag auf der Donau, die Fahrt von Wien nach Passau erfolgt in einem Stück. Wir geniessen die Fahrt durch die Wachau, welche zwischen Melk und Krems liegt und zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Bekannt und berühmt sind auch die Wachauer Weine, der Ursprung des Wachauer Weinbaus geht zurück in die Zeit der keltischen Besiedlung, doch erst die Römer machten den Weinbau zur Weinkultur. Im Laufe des Nachmittags heisst es dann leider packen, doch bevor wir das uns liebgewordene Schiff verlassen, stehen uns noch bevor: 1. der Abschiedscocktail von Kapitän Jurij Tolkacev, 2. das Kapitänsabendessen und 3. die Bordshow der Crew. Diese drei letzten Höhepunkte geniessen wir in vollen Zügen, später als auch schon, aber glücklich und zufrieden sinken wir zur letzten Nacht in unsere Betten.

5.6.: Die Viking Star hat um 4.00 morgens in Passau angelegt, nach dem Frühstück begleichen wir unsere Rechnung, verabschieden uns von unseren Tischnachbarn und unserer Service-Crew und schiffen uns um 08.30 aus. Der Bus bringt uns zum Bahnhof, über Nürnberg, Frankfurt und Basel gelangen wir am späteren Abend todmüde und voller noch unverarbeiteter Eindrücke in Siebnen an. Nach einer fantastischen und eindrücklichen Reise hat uns der normale Alltag wieder!